Wie entsteht eine Schrift in der Forschung und in der Geschichte? : Die Hebraische Bibel und der Koran, Hardback Book

Wie entsteht eine Schrift in der Forschung und in der Geschichte? : Die Hebraische Bibel und der Koran Hardback

Edited by Jurgen Kampmann

Part of the Lucas-Preis series

Hardback

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In welchem Verhaltnis steht der Koran zur biblischen Tradition?

Ist er Teil der fur das spatere Europa formativen spatantiken Mittelmeerkultur, oder dominiert in seiner Botschaft "das Eigene", die lokale, kampferische Kultur Arabiens?

Seine Entstehungsgeschichte zeigt, dass er wie die Mischna und das Neue Testament - semantisch Teil der biblischen Tradition ist.

Ist er es aber auch hermeneutisch? "Der Koran" ist ja nicht nur historisches Faktum, er ist auch Konstrukt unserer Forschungstradition, seine sehr unterschiedlichen Lekturen bilden zumeist Schulmeinungen ab, die ihm die Zugehoerigkeit zu der im Judentum und Christentum entwickelten biblischen Hermeneutik verweigern - eine exklusivistische Position, die sein Verstandnis blockiert.

Liest man den Koran ohne den Verstandnisfilter der monotheistischen Hermeneutik, einfach im Wortsinn, so fallen entscheidende biblisch nicht attestierte Erzahlelemente und Argumentationen als fremd aus dem Rahmen.

Gerade sie erweisen sich aber bei Anlegung des fur die Spatantike typischen Analysekonzepts der Typologie als substantielle Bausteine der sich im Koran spiegelnden Konstruktion einer Gemeindeidentitat.

Typologie begegnet bei der Hoerergemeinde, die biblische Begebenheiten nach-erlebt und sich so selbst zu einem neuen Gottesvolk entwickelt.

Typologie begegnet auch beim Verkunder, wenn dieser Mekkas Erwahlung zum Geburtsort der neuen Glaubensgemeinschaft als die Erfullung einer Verheissung Abrahams erkennt.

Nicht allein Teilhabe an den biblischen Wissensbestanden, auch Teilhabe an der biblischen Hermeneutik muss dem Koran zuerkannt werden, will man ihn als eine Schrift auf Augenhoehe zu den anderen wurdigen.

Angelika Neuwirth wendet sich diesen Fragen mit bereits in den Nachbarphilologien erprobten Kriterien (Typologie, Allegorie, Anziehung versus Abstossung) zu.

Sie berucksichtigt dabei auch erstmals die Tatsache der mundlichen Komposition des Koran und damit die Gleichzeitigkeit der Entstehung von Text und Gemeinde.

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